Träume als Triebwünsche: Freuds Theorie zur Traumdeutung

Nach der freudschen Traumtheorie symbolisiert jeder Traum eines Individuums das, wogegen es sich bei Bewusstsein wehrt. Demnach sollen Träume Aufschluss über versteckte Wünsche und Ängste geben.

Was den Menschen fasziniert, will er verstehen. So auch den Traum. Für manchen nur verschleierte, schemenhafte Bilder oder der Versuch, Erlebtes zu verarbeiten, für Sigmund Freud ein tiefenpsychologischer Vorgang.

Die Persönlichkeit nach Freuds Verständnis

Sigmund Freud unterteilte die menschliche Persönlichkeit in drei wesentliche Einheiten. Das Über-Ich, das Es und das Ich. Das Über-Ich steht für anerzogene Konventionen, Zwänge und die Kontrolle einer Person über sich selbst. Das Es ist Pate der Triebe und Gelüste. Beide Einheiten treffen sich im Ich, welches sie bremst und so in Einklang bringt. Da in einer zivilisierten Gesellschaft wenig Raum für Triebe und Gelüste bleibt, werden sie hinter Pflichten und Konventionen eingeschlossen. Daher Freuds Annahme, dass verborgene Wünsche und Sehnsüchte hervortreten, wo Pflichten und Konventionen außen vor bleiben – im Traum.

Der Traum als Fenster zum Verdrängten

Nach Freud verdrängt der Mensch im Alltag, während er bei vollem Bewusstsein ist, sein Unterbewusstes. Das setzt sich zusammen aus prägenden Situationen der Kindheit, verstörenden Eindrücken sowie schambehafteten Sehnsüchten, Trieben und Wünschen. Während des Träumens sei eine solche aktive Verdrängung des Unterbewussten nicht möglich, da im Schlaf keine Kontrolle über die eigenen Gedankengänge stattfindet.

Der Traum und seine Entschlüsselung

Um an die Bedeutung des Traumes zu gelangen und somit das eigene Unterbewusste zu verstehen, sei es nötig, seine Symbole zu entschlüsseln. Hauptsächlich geschieht das in der Freudschen Traumdeutung durch die freie Assoziation. Zunächst müssen die den Traum prägenden Symbole herausgearbeitet werden. Das können Menschen, Gegenstände, Orte oder Tätigkeiten sein, die permanent in einem Traum auftauchen. Zu diesen einzelnen Bestandteilen sollen Assoziationen genannt werden. Diese müssen frei geäußert sein. Das bedeutet, sie dürfen weder von vornherein geordnet noch bewertet werden. Viel mehr sollen sie frei von Kontrolle und spontan genannt werden. Dadurch soll ein leichterer Bezug zum Unterbewussten hergestellt werden können. Anschließend gilt es, die Traumsymbole mit den ihnen anhaftenden Assoziationen zu deuten und ihre Bedeutung zu verstehen. So soll der Traum als Botschaft des Unterbewussten gelesen werden können, um sich mit dem Ursprung von Störungen der Persönlichkeit auseinanderzusetzen.

Bild: Fotolia – Phase4Photography

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